Um den geschichtlichen Abriss von Rosow "etwas" abzukürzen, würde es für einen groben Geschichtskenner der letzten 1000 Jahre ausreichen zu sagen: "Rosow durchlief die übliche Entwicklung als deutsches Dorf östlich von Elbe und Oder ab dem 13. Jahrhundert..." - Weil wir aber auch zeigen möchten, dass wir um unsere Geschichte selbst Bescheid wissen, hier doch einige Stationen: Beginnend mit der Ersterwähnung 1243 als Bestandteil einer Klosteruntertänigkeit, des Zisterzienserkloster von Stettin. - Die Klöster waren neben ihrer Aufgabe als Glaubensmanifestation, Entwicklungszentren der jeweiligen Region, sorgten für Infrastruktur und Innovationen, würde man heute sagen. - Nach der Reformation kam Rosow unter "weltliche" Grundherrenabhängigkeit, ritterschaftlich und landesherrlich bis Anfang des 19. Jahrhunderts. - Dann freies Bauerntum und Gewerbe bis zum Ende des 2. Weltkrieges . -Relativ rasante Entwicklung und Aufschwung, die Nähe zu dem sich als Industrie-, Hafen- und Großstadt entwickelnden Stettin, wirkte sich positiv auf unseren Ort aus. - Danach knapp bei Deutschland verblieben, plötzlich Grenzregion, "am Ende der Welt..."
Die wirtschaftliche, gesellschaftliche, kulturelle Anbindung an Stettin geht verloren. - Es beginnt die "sozialistische" Entwicklung. Viele gewachsene Strukturen werden unwiederbringlich zerstört. An deren Stelle bildet sich in Jahrzehnten eine gewisse neue Identität. -Diese Periode wirkt heute, nach über 10 Jahren erneuten Wandels, (89/90), als noch spürbare "Hinterlassenschaft".
- Von den wechselvollen Verhältnissen der jüngeren Vergangenheit (siehe unsere Thematik) sind natürlich auch wir Initiatoren dieses Projektes und Mitglieder des Vereins betroffen und versuchen daraus eine Haltung für die Gegenwart und Zukunft einzunehmen.
Heute ist Rosow nur durch seinen Pkw-Grenzübergang zu Polen etwas bekannter als andere Orte dieser Gegend. - Dies auch nur noch bis zur Aufhebung dieser EU - Außengrenze mit der Zugehörigkeit Polens zur Europäischen Union. - Bis dahin könnte Rosow als Standort der Gedenkstätte für Flucht, Vertreibung und Neuanfang zumindest ein regionaler Begriff werden.